Um einen maßgeschneiderten Finanzierungsplan zu erstellen, sollten die gesamten Kosten eines Bauprojektes detailliert ermittelt werden. Dafür eignen sich sehr gut Checklisten, die Sie im Internet finden oder die auch so manche Bank anbietet. Stellen Sie mit Ihrer Checkliste sicher, dass alle möglichen anfallenden Kosten und auch die Nebenkosten wie Maklerprovisionen, Steuern, Aufschließlungskosten oder Gebühren angeführt werden. Dazu kommt – nicht zu vergessen – die Einrichtung!
Unser Tipp an Sie als Bauherr:
Bestenfalls planen Sie einen Zusatzfinanzpolster ein, sollten die Baukosten doch überschritten werden!
Ihre Eigenmittel
Ohne Eigenmittel einen Wohntraum zu finanzieren, ist so gut wie unmöglich. In ganz seltenen Fällen lässt sich das realisieren, denn die Werbung verspricht zwar oft niedriger monatlicher Belastung ohne Eigenkapitalaufwendung, in Wahrheit jedoch, schaut es ganz anders aus. Gehen Sie davon aus, dass Sie rund ein Drittel des Finanzaufkommens mit Eigenmitteln finanzieren können sollten. Banken gehen bei der Vergabe der Kredite vom sogenannten Beleihungswert bei einem Verkauf aus, der besagt, dass der Wert um rund 60-80 % niedriger ausfällt als angenommen.
Ihr Haushaltsplan
Der Haushaltsplan ist wichtiges Element, um für die Zukunft zu wissen, wie Ihr Lebensstandard aussehen kann/wird. Sie stellen dabei Ausgaben den Einnahmen gegenüber, damit sie das frei verfügbare Einkommen kalkulieren können. Es sollten maximal zwei Drittel Ihres verfügbaren Einkommens für die Kreditrückzahlung aufgewendet werden, denn ein kleiner finanzieller Spielraum ist unbedingt notwendig, sollte es einmal zu unvorhergesehenen Ausgaben wie eine Autoreparatur kommen. Sie sollten jedenfalls bedenken, dass sich mit der Baufinanzierung eine langfristige Umstellung – 20 Jahre und oft um einiges mehr – Ihres Lebensstandards ergibt, zumeist mit erheblichen Einschränkungen.
Die Finanzierungsmöglichkeiten
Es ist zu empfehlen, gleich mehrere unterschiedliche Finanzierungsangebote einzuholen und diese zu vergleichen nach:
Die Förderungen
Alle Bundesländer bieten unterschiedliche Wohnbauförderungen an. Gefördert wird immer ein Hauptwohnsitz, ein Nebenwohnsitz wie das nette Wochenendhaus bekommt keine Unterstützung. Nur Häuslbauer stellen den Antrag direkt, handelt es sich um eine Eigentumswohnung, stellt der Bauträger den Förderantrag. Wohnbauförderungsanträge für Eigentumswohnungen können ausschließlich mit einem gültigen Energieausweis gestellt werden. In den meisten Fällen gewähren die Bundesländer ein sehr günstiges Darlehen oder unterstützen den Häuslbauer mit Zinszuschüssen. In manchen Fällen ist ein einmaliger, nicht rückzahlbarer Baukostenzuschuss möglich. Die Förderungen richten sich nach den Bestimmungen des jeweiligen Landes – und die sind oft sehr unterschiedlich im Bereich der Förderungshöhe oder auch nach dem Richten der Einkommensgrenzen. Übrigens bieten die meisten Bundesländer einen Wohnbauförderungsrechner über die AK an, der Ihnen hilft, die Förderungen optimal auszunutzen.
Ihr Baukonto
Richten Sie sich ein Baukonto ein! Dies ist ein gering verzinstes Girokonto mit Überziehungsrahmen und wird zur Bezahlung der anfallenden Rechnungen verwendet. Zumeist dient es als Zwischenfinanzierungsmaßnahme, also bis etwa die gestellte Förderung eintrifft. Zumeist wird das Konto nach Eingang der Gelder in einen Kredit umgewandelt.
Beraten lassen!
Manche Banken oder Vermögensberater bieten individuelle Beratungen rund um die Baufinanzierung Ihres Wohntraumes an. Das hat Vor- und Nachteile. Ein großer Vorteil ist sicher, dass Sie alles aus einer Hand erhalten und sich nicht mit verschiedenen Institutionen besprechen oder Informationen einholen müssen. Der Nachteil liegt bei der Einseitigkeit, denn jede Bank hat bestimmte Konditionen, der Verhandlungsspielraum ist äußert gering bemessen. Aber natürlich kann es sein, dass Sie schon viele Jahre bei ein und derselben Bank oder Ihrem Vermögensberater Kunde sind und gute Erfahrungen damit gemacht haben, dann sollten Sie auch unbedingt mit Ihren Beratern über die Finanzierungsmöglichkeiten sprechen!